Eine Quote gibt immer an, wie hoch der Anteil an etwas ist. So verhält es sich auch bei der Eigenkapitalquote. Aber was bedeutet eigentlich Eigenkapitalquote? Welchen Einfluss sie auf ein Unternehmen? Wie hoch muss sie sein? Diese Fragen werden in den folgenden Passagen eingehend geklärt.
1. Wie ist die Eigenkapitalquote definiert?
Das Wort nimmt die Definition eigentlich schon vorweg. Die Eigenkapitalquote gibt an, wie viel Kapital das Unternehmen am Gesamtkapital selbst zur Verfügung stellt. Dazu können die Eigenkapital der Gründer zählen, wie auch Investitionen der Gesellschafter.
Für die Stärke und Unabhängigkeit eines Unternehmens ist es unerlässlich eine möglichst hohe Eigenkapitalquote zu haben.
Ein weiterer entscheidender Vorteil einer hohen Eigenkapitalquote ist, dass die Bonität (die zur Vergabe von Krediten notwendig ist) des Unternehmens dadurch wesentlich höher bewertet wird, als mit geringer Eigenkapitalquote.
2. Wie wird die Eigenkapitalquote berechnet?
Den prozentualen Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital (Eigenkapitalquote) kann man mit einer simplen Formel berechnen.
Dafür werden die Indizes Gesamtkapital und Eigenkapital benötigt.
Mit dieser Formel lässt sich die Eigenkapitalquote berechnen:
Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital
Folgendes Beispiel soll den Sachverhalt etwas verdeutlichen:
Ein Fotolabor hat ein Gesamtkapital-Ansatz von 11.500.000 Euro. Darauf entfallen 4.500.00 Euro Eigenkapital der Eigentümer und Gesellschafter. Der Restbetrag besteht aus dem Fremdkapital.
Zum Fremdkapital gehören zum Beispiel:
- Rückstellungen
- Verbindlichkeiten
- Rücklagen (50 Prozent)
Setzt man nun die Daten in den besprochene Formel ein ergibt sich folgende Eigenkapitalquote:
Eigenkapitalquote (in Prozent) = (4.500.000 € / 11.500.000 €) * 100
Eigenkapitalquote (in Prozent) = 39,1 %
Der Anteil des Eigenkapitals in diesem Unternehmen liegt also bei 39,1 Prozent.
Ein deutsches mittelständisches Unternehmen hat im Jahr 2011 durchschnittlich eine Eigenkapitalquote von 18,3 Prozent aufgewiesen.
Dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent angestiegen. Das spricht für ein stabiles Geschäftsklima.
3. Wie kann man die Eigenkapitalquote erhöhen?
Wer seine Eigenkapitalquote erhöhen möchte, weil er so eine höhere Bonität bei der Bank zur Vergabe von neuen Krediten erhält, der tut gut daran, seine Forderungen zu senken.
Wenn hohe Verbindlichkeiten gegenüber einen Gläubiger oder Kreditgeber vorhanden sind, dann sollten diese schnell beglichen werden. So wird der Fremdkapitalanteil gesenkt.
Daraus resultiert ein entsprechend besseres Verhältnis zwischen Gesamt- und Eigenkapital.
Beispiel:
Ein Unternehmen vor der Reduzierung der Forderungen einen Gesamtkapital-Betrag von 10.000.000 Euro. Das Eigenkapital liegt bei 3.000.000 Euro.
Nach der Rationalisierung liegt das Gesamtkapital nur noch bei 9.000.000 Euro, aber der Eigenkapitalanteil liegt nach wie vor bei 3.000.000 Euro.
Daraus ergibt sich vor der Begleichung von Forderungen eine Eigenkapitalquote von 30 Prozent.
Nach der Einsparung sind es schon 33 Prozent.
So lassen sich die Quoten für das Eigenkapital am Schnellsten und Effektivsten erhöhen.